4. Cold Outreach, Warm Conversions: So gelingt Multi-Channel Prospecting
- Claudius
- 14. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Juli
Vor einigen Quartalen habe ich mit einem B2B SaaS-Unternehmen gearbeitet, das kluge Reps und ein solides Produkt hatte, aber keinerlei Erfolge im Outbound verzeichnete.
Das Team verschickte täglich Dutzende E-Mails, persönlich gestaltet und auf relevante Pain Points abgestimmt. Doch die Pipeline stagnierte. Ein SDR sagte einmal das Bild eines Faxgeräts auf Partyeinladungen: niemand zeigte Interesse.
In einem einfachen Experiment wurde ausprobiert, die gleiche Botschaft über E-Mail, LinkedIn, Anzeigen und gelegentliche Anrufe zu verbreiten. Innerhalb von 30 Tagen verdreifachten sich die Antworten und die Anzahl der gebuchten Meetings verdoppelte sich. Plötzlich wirkte Outbound nicht mehr kalt.
Der Wechsel von einem Kanal zu mehreren Kanälen hat den Unterschied gemacht.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie das auch bei dir gelingt.
Farmer versus Hunter – Eine Prospecting-Metapher
Der Farmer – Multi-Channel
Ein Farmer pflanzt auf verschiedenen Feldern:
Ein Feld liefert schnell mit Kaltanrufen
Ein anderes braucht länger mit Brand-Kanälen wie LinkedIn oder Podcast
Ein drittes braucht regelmäßige Pflege in Form von Follow‑ups
So entsteht ständige Erntebereitschaft. Genau das macht Multi‑Channel‑Prospecting aus: Bekanntheit aufbauen, Interesse pflegen und konstante Ergebnisse liefern.
Der Hunter – Single‑Channel
Der Hunter setzt auf einen einzigen Versuch. Scheitert der Versuch, bleibt er mit leeren Händen zurück. Genau das passiert, wenn nur ein Kanal wie E-Mail genutzt wird. Wenn dieser Kanal versagt, hört die Pipeline auf.
Was ist Multi‑Channel‑Prospecting?
Dabei geht es darum, in mehreren Kanälen präsent zu sein. So erkennen dich deine Zielpersonen, gewinnen Vertrauen und reagieren schließlich auf deine Botschaften.
Du versendest nicht nur eine kalte E-Mail, sondern steigerst Sichtbarkeit, verknüpfst Inhalte und schaffst warme Gesprächsanlässe.
Warum das wirkt
Höhere Sichtbarkeit durch mehrere Kontaktpunkte
Bekannte Namen lösen mehr Antworten aus
Nicht jeder sieht E‑Mails, aber fast jeder scrollt LinkedIn
Tipp: Vertrauen wächst mit Wiedererkennung. Je häufiger dein Name auftaucht, desto eher gibt es eine Antwort.
So setzt du Multi‑Channel‑Prospecting um
Schritt 1: Zielaccounts sorgfältig definieren
Filter nach Unternehmensgröße, Branche und Tech‑Stack nutzen
Intent‑Signale wie Content‑Interaktionen und Job‑Trends auswerten
Priorisierung nach Deal‑Potenzial und Timing
Tipp: Unternehmen, die aktiv nach Lösungen suchen, lassen sich leichter ansprechen – Plattformen wie Bombora oder 6sense helfen dabei.
Schritt 2: Kanäle clever kombinieren
Kanal | Zweck | Beispiel Taktik | Tipp |
E‑Mail | Direkte Ansprache | Kurze, persönliche Mail mit relevantem Nutzen | Maximal 120 Wörter lang, persönlich und zielorientiert |
Sichtbarkeit und Beziehungsaufbau | Kommentar, Kontaktanfrage, Nachricht | Beiträgen folgen, dann Fragen kommentieren | |
Cold Call | Schnelles Feedback | Bezug auf vorherige Mails oder LinkedIn | Vormittags oder spätnachmittags für gute Erreichbarkeit |
Paid Ads | Passive Awareness | Retargeting mit hochwertigem Content | Engpässe durch Job und Unternehmen filtern |
Direct Mail | Differenzierung bei Priorität | Kleine persönliche Geschenke oder handgeschriebene Karten | Immer individuell auf den Empfänger bezogen |
Tipp: Dein Mix entscheidet. Ein Kontakt schafft Bekanntheit. Fünf Kontakte schaffen Vertrauen.
Schritt 3: Eine natürliche Kadenz aufbauen
Folgender Ablauf wirkt menschlich und gewinnend:
Tag 1: LinkedIn‑Engagement und Kontaktanfrage
Tag 2: E‑Mail mit relevantem Insight
Tag 4: Telefonischer Follow‑Up unter Bezug auf vorherige Kontakte
Tag 7: Targeted Anzeige mit Case‑Study
Tag 9: Zweite E‑Mail mit konkretem Pain Trigger
Tag 12: Zweiter Anruf mit Mehrwert
Tag 15 (bei Prioritäts‑Accounts): Persönliche Karte oder kleines Geschenk
Bis zur Terminanfrage ist der Kontakt anhand deines Namens und deiner Botschaften vertraut.
Tipp: Jede Kontaktaufnahme endet mit einem offenen Call‑to‑Action. Damit bleibt der Gesprächsfaden offen.
STRATEQS’ Sicht auf Cold Outreach
Käufer möchten nicht gejagt werden, sondern verstanden.
Top‑Sales‑Teams im B2B setzen auf:
Präsenz über mehrere Kanäle für echte Bekanntheit
Relevante Nachrichten statt automatisierte Masse
Menschlich wirkende Orchestrierung statt Spam
Wenn Outbound nicht funktioniert, liegt es an der Struktur, nicht am Einsatz.
Lass uns deine Prospecting‑Strategie optimieren
Für ein Erstgespräch folgender Ablauf:
Analyse, warum dein Outbound bisher versagt
Entwicklung einer auf deine Zielgruppe zugeschnittenen Multi‑Channel‑Kadenz
Formulierung von Messaging, das über Kontaktpunkte Vertrauen aufbaut
Gemeinsam verwandeln wir kalte Outreach‑Versuche in warme, qualifizierte Gespräche.
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